Betriebliche Benefits im internationalen Vergleich: Was können wir lernen?

Der globale Wettbewerb um Fachkräfte nimmt zu, und Unternehmen müssen sich zunehmend als attraktive Arbeitgeber positionieren. Während betriebliche Benefits in Deutschland oft als Zusatzleistung betrachtet werden, sind sie in anderen Ländern längst fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Doch wie unterscheiden sich die Benefits in verschiedenen Ländern? Und welche Best Practices lassen sich für deutsche Unternehmen ableiten?

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf betriebliche Benefits im internationalen Vergleich und zeigen, welche Maßnahmen besonders erfolgreich sind – und was deutsche Unternehmen daraus lernen können.

Betriebliche Benefits weltweit: Ein Überblick

Betriebliche Benefits sind stark von wirtschaftlichen, kulturellen und gesetzlichen Rahmenbedingungen geprägt. Länder mit starken Sozialversicherungssystemen, wie Deutschland oder Schweden, setzen in der Regel andere Schwerpunkte als Länder mit geringeren staatlichen Leistungen, wie die USA oder Großbritannien.

Drei zentrale Einflussfaktoren bestimmen, wie Benefits ausgestaltet sind:

Kulturelle Unterschiede: Während in manchen Ländern Benefits wie Familienfreundlichkeit oder Gesundheitsförderung im Vordergrund stehen, legen andere Länder mehr Wert auf finanzielle Zusatzleistungen oder Freizeitangebote.

Gesetzliche Vorgaben: In einigen Ländern sind bestimmte Benefits, wie eine betriebliche Altersvorsorge oder Krankenversicherung, verpflichtend. In anderen sind sie freiwillig und werden als Wettbewerbsvorteil genutzt.

Arbeitsmarkt und Wettbewerb: In Ländern mit hohem Fachkräftemangel bieten Unternehmen oft umfangreichere Benefits, um Talente anzuziehen und zu halten.

Was deutsche Unternehmen von internationalen Benefits lernen können

1. Gesundheitsangebote erweitern – Vorbild Japan

Auch Japan setzt stark auf betriebliches Gesundheitsmanagement, indem Unternehmen Präventionsprogramme, regelmäßige Gesundheits-Check-ups und firmeneigene Sporteinrichtungen fördern. Deutsche Unternehmen könnten von diesen Ansätzen profitieren, indem sie ihre betriebliche Krankenversicherung (bKV) um präventive Maßnahmen und mentale Gesundheitsangebote erweitern.

2. Mehr Flexibilität bei Arbeitszeiten – Vorbild Skandinavien

Skandinavische Länder wie Schweden und Dänemark sind bekannt für ihre flexiblen Arbeitszeitmodelle. Homeoffice, Gleitzeit und Vertrauensarbeitszeit sind dort weit verbreitet und sorgen für eine bessere Work-Life-Balance.

In Deutschland gibt es zwar bereits flexible Modelle, doch viele Unternehmen könnten diese weiter ausbauen, um die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu steigern. Hybride Arbeitsmodelle, eine verkürzte Wochenarbeitszeit oder individuelle Arbeitszeitkonten sind Maßnahmen, die sich bewährt haben.

3. Kinderbetreuung und Familienfreundlichkeit – Vorbild Großbritannien & Frankreich

In Großbritannien bieten viele Unternehmen finanzielle Zuschüsse für Kinderbetreuung oder firmeneigene Betreuungsangebote an. Auch Frankreich geht diesen Weg und unterstützt Angestellte mit staatlich geförderten Essens- und Betreuungsgutscheinen.

Deutsche Unternehmen könnten familienfreundliche Benefits gezielter ausbauen, indem sie Betreuungszuschüsse, flexible Elternzeiten oder spezielle Programme für berufstätige Eltern einführen. Dies würde nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit steigern, sondern auch dabei helfen, Fachkräfte langfristig zu binden.

4. Mitarbeiterbeteiligung und finanzielle Benefits – Vorbild USA & Großbritannien

In den USA und Großbritannien sind Mitarbeiterbeteiligungen, Aktienoptionen und Bonusprogramme weit verbreitet. Diese Benefits ermöglichen es Mitarbeitenden, direkt am Erfolg ihres Unternehmens teilzuhaben und motivieren sie langfristig.

Deutsche Unternehmen könnten verstärkt Gewinnbeteiligungsmodelle oder Erfolgsprämien einführen, um die Motivation und Identifikation mit dem Unternehmen zu steigern. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels können finanzielle Anreize ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein.

Betriebliche Benefits an deutsche Unternehmen anpassen

Nicht alle internationalen Benefits lassen sich eins zu eins auf Deutschland übertragen, da gesetzliche Regelungen und kulturelle Erwartungen unterschiedlich sind. Dennoch gibt es drei zentrale Erfolgsfaktoren, die deutsche Unternehmen aus dem internationalen Vergleich ableiten können:

  1. Flexibilität schaffen: Mitarbeitende wünschen sich mehr individuelle Gestaltungsmöglichkeiten – sei es bei Arbeitszeiten, Homeoffice oder Zusatzleistungen.
  2. Gesundheitsförderung ausbauen: Über die klassische bKV hinaus sollten Unternehmen stärker auf mentale Gesundheit, Sportangebote und Präventionsmaßnahmen setzen.
  3. Finanzielle Zusatzleistungen etablieren: Zuschüsse für Kinderbetreuung, Bonusprogramme oder Mitarbeiterbeteiligungen stärken die Attraktivität als Arbeitgeber.

Unternehmen, die diese Erkenntnisse nutzen und gezielt auf die Bedürfnisse ihrer Belegschaft eingehen, können sich im Wettbewerb um Fachkräfte langfristig behaupten.

Internationale Inspiration für zukunftsfähige Benefits

Der Blick über den Tellerrand zeigt, dass es weltweit viele erfolgreiche Modelle betrieblicher Benefits gibt. Ob flexible Arbeitszeitmodelle aus Skandinavien, Gesundheitsprogramme aus Japan oder Mitarbeiterbeteiligungen aus den USA – deutsche Unternehmen können von internationalen Best Practices lernen.

Indem sie gezielt bewährte Ansätze übernehmen und an die eigene Unternehmensstrategie anpassen, können Unternehmen nicht nur die Zufriedenheit der Mitarbeitenden steigern, sondern sich auch als moderner und attraktiver Arbeitgeber positionieren. In Zeiten des Fachkräftemangels sind innovative betriebliche Benefits ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Titelbild: stock.adobe/Angelov

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